Meine aktuellen Gedanken

Als Immobilienmakler spüre ich jeden Tag eine gewisse Verunsicherung, Kopfschütteln und einige Fragezeichen! Ich weiß auch nicht, wo die Reise hingehen wird, so versuche ich meine Kunden und Interessenten so gut es geht zu beraten. Genauso wie Sie mache ich mir genauso Gedanken über verhaltene Entscheidungen unserer Regierung, überzogene Preisvorstellungen von Verkäufern, Zurückhaltung von Neubau, die gestiegenen Zinsen und dass mein Sohn zu viel zockt, als sich real mit Freunden zu treffen.

Da momentan viel in der Presse über sinkende oder wieder steigende Preise gesprochen wird – heute tauchte wieder mal das Wort Immobilienblase auf – möchte ich gerne von der vordersten Linie als Immobilienmakler berichten.

Nehmen wir meinen letzten Bewertungstermin zu einem Grundstück in schöner und teurer Wohnlage. Das Grundstück war bis vor kurzem sehr viel wert. Aber wie viel ist es jetzt wert?

Seien wir doch mal ehrlich, vor zwei Jahren hätte der Verkäufer drei Bauträger angerufen und diese zur Besichtigung eingeladen und sich zurückgelehnt und die Show vor Ort genossen.

Jetzt sieht das komplett anders aus. Wir lassen für unsere Kunden eine Bebauungsanalyse erstellen, um das grundsätzliche Potenzial des Grundstücks festzustellen. Das haben wir zwar vorher auch schon gemacht, aber gut. Dann wird recherchiert, analysiert, kalkuliert und im Vorfeld mit Bauunternehmern telefoniert, was oft nur der Anfang ist.

Daraus ergeben sich wertvolle Eindrücke, die in Ideen und Strategien zur richtigen Vermarktung umgesetzt werden können. Den Preis hoch ansetzen bringt nichts, er muss realistisch sein, um mit Interessenten erstmal ins Gespräch zu kommen. Zudem sollten alle Möglichkeiten zur Streuung des Angebotes in Betracht gezogen werden. Ich finde Videos oder ein kurzes Interview zum Objekt interessant und informativ, gleichzeitig schafft es Vertrauen. Der alte Wurfzettel beim Verkauf einer Wohnung in einer Wohnanlage ist immer noch sehr wertvoll.

Ein wesentlicher Punkt ist und wird sein, dass der Großteil der Verkäufer über den eigenen Schatten springen muss beim Thema Verkaufspreisen. Wobei natürlich hier das alte Credo Lage, Lage, Lage wieder sehr viel Bedeutung bekommen hat.

Bei Bestandsimmobilien spielen neben der Lage die energetischen Faktoren eine wichtige Rolle. Hier lässt sich dann ein guter Preis realisieren, wenn sehr viel passt. Wer aktuell auf dem Land ein altes renovierungsbedürftiges Häuschen besitzt, evtl. mit Energieklasse „H“ und über eine sportliche Preisvorstellung nachdenkt, sollte eher über Sanierungen oder Vermietung als über den Verkauf nachdenken. In den vergangenen Jahren wurden zwar einige Häuser saniert, nur wurde oft das Herzstück, die gute alte Heizung, drin gelassen!

Wichtig ist im Moment Ruhe zu bewahren, sich bei einem anstehenden Verkauf mit einem Makler seines Vertrauens auszutauschen und dann gemeinsam gut überlegt und positiv alles angehen zu können. Holen Sie sich mindestens zwei Bewertungen ein. Es gibt immer noch Bewertungen, die nicht realistisch sind. Die schnellen Wertermittlungen zur eigenen Immobilie bringen Sie aktuell nicht weiter! Ihre Immobilie ist so individuell wie sie selbst und am Ende ist sie so viel wert, wie ein Käufer bereit ist zu bezahlen. Mir sagte mal ein Kunde, für ihn ist das Beste am Makler seine Neutralität beim Verkauf der eigenen Immobilie. Wenn eh schon wenige Interessenten kommen und man dann noch die nörgelnden Argumente des potenziellen neuen Bewohners ertragen muss, wird’s schwer und der erfolgreiche Verkauf rückt so weit in die Ferne, dass man den anstehenden Notartermin am Horizont leider nicht mehr sieht.

Wer dann wiederum nicht verkaufen will, weil ihm der Preis zu niedrig ist, soll es besser lassen. Die meisten Immobilien in unserer Region sind oder bleiben bestimmt interessante Investitionen. Bevor das alte Haus über Jahre leer steht, sollte man doch die Vermietung in Betracht ziehen. Mieter für ein Haus sind in der Regel ein Top Klientel.

Ein Kollege meinte vor kurzem, der Markt war noch nie so interessant und voll mit Angeboten wie jetzt. Käufer können sich Ihre Wunschimmobilie fast schon aussuchen. Wie genial ist das denn?

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